Der
Milch
Check

Wie viel Zukunft steckt in Molkereiprodukten?

Pflanzendrinks und andere Alternativen sind populär, auch veganer Käse oder pflanzliche Kochsahne kommen auf den Markt. Viele Konsument:innen wollen dem Planeten mit ihrer Kaufentscheidung etwas Gutes tun und das Tierwohl schützen. Werden Jogurt, Käse und Co. also unbeliebt?

Die Zahlen sagen etwas anderes: Tatsächlich sind die Absätze an Trinkmilch, Käse, Quark und anderen Milchprodukten insgesamt stabil. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich 2024 der sogenannte Konsummilchabsatz mit -0.5 % stabil.

Für
jeden
etwas
dabei

Doch wie nachhaltig ist die Produktion von Milch?

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Nicht nur die Kühe, sondern auch das Grünland sind wichtiger Bestandteil des CO2-Kreislaufs.

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Laut Umweltbundesamt verursacht ein Liter Kuhmilch rund
1,1 bis 1,4 kg CO2.

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Aber geht
da noch mehr?

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Der Trend geht zum bewussten Genuss

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Rund 90% der Milchkühe leben heute in offenen Laufställen

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Wer kontrolliert,
dass Milch verantwortungs­bewusst produziert wird?

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Hinter jedem Liter Milch stehen engagierte Milchbäuer:innen

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Zukunft der Milch erfahren?

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Quark

Quark

Bei 94 Prozent der deutschen Konsument:innen kommen Milch und Milchprodukte mindestens gelegentlich auf den Tisch. Die Studie der Initiative Milch zeigt außerdem, dass 74 Prozent der Befragten Milch und Milchprodukte gern im Kühlschrank haben, weil sie so vielseitig verwendbar sind.

Käse

Käse

Auch wenn ein Teil der Menschen weniger oft zu einem Glas Milch greifen, bleibt Käse weiterhin beliebt. Einige Käsesorten haben sogar Hochkonjunktur und erfreuen sich steigender Beliebtheit (Marktbericht MIV). Besonders Frischkäse (+3 %) und Hartkäse (+1 %) werden vermehrt gegessen.

Vollmilch

Vollmilch

Kuhmilch enthält von Natur aus wertvolle Nährstoffe:
Auf 100 ml Milch kommen nicht nur etwa 3,2 g Eiweiß sondern auch 120 mg Kalzium, 0,48 mg Vitamin B2 und 1,07 µg Vitamin B12 – ganz ohne Zusätze.

Pflanzendrinks

Pflanzendrinks

Pflanzliche Drinks hingegen besitzen unterschiedliche Nährstoffprofile. So liefern beispielsweise Haferdrinks mehr Kohlenhydrate und Mandeldrinks mehr Fett. 100 ml Haferdrink liefert dabei nur 0,4 g Eiweiß, 100 ml Reismilch rund 0,1 g.

Buttermilch

Buttermilch

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Milch und Milchprodukte täglich in zwei Portionen – eingebettet in eine pflanzenbetonte Ernährung. Denn Lebensmittel tierischer Herkunft liefern verschiedene Nährstoffe, die in pflanzlichen Lebensmitteln nicht oder nur in geringem Maße enthalten sind.

Joghurt

Joghurt

Milchkühe stoßen durch ihre Verdauung Methan aus, was die CO2-Bilanz von Milchprodukten ausmacht. Dafür ist das Futter der Kühe auch ein CO2-Speicher. Dazu kommt, dass Milchprodukte wie Käse und Joghurt im Vergleich zu ihren pflanzlichen Alternativen eine hohe ernährungsphysiologische Wertigkeit aufweisen. Das heißt, dass sie bei geringerer Menge einen höheren Nährstoffgehalt haben.

Ist Milch von Kühen noch zeitgemäß? Können wir uns ihren CO2-Fußabdruck künftig noch leisten? Viele Landwirt:innen optimieren ihre Milcherzeugnisse und arbeiten an der CO2-Reduzierung – zum Beispiel durch verbesserte Fütterung und moderne Stalltechnik. Die Ziele sind smarte, ökologische Kreisläufe sowie nachhaltige und gute Produkte. Wie das aussehen kann, zeigt „Let’s Do Zukunft“

Wiesen und Weiden können doppelt so viel CO2 speichern wie unsere Wälder. Kühe nehmen das pflanzlich gespeicherte CO2 über ihre Nahrung auf und geben es schlussendlich in die Umgebung ab – der Kreislauf schließt sich. Und der Kreislauf geht noch weiter: Neben Gras fressen Kühe auch andere Pflanzenteile, die für uns unverdaulich sind oder die in der Produktion von Getreideflocken, Speiseölen, Obstsäften oder auch Bier zurückbleiben. Zu ihren Eiweißquellen zählen u.a. Leguminosen wie Kleegras, die z. B. den Ackerboden auf natürliche Art für die nächste Getreidesaat nähren und dann später beliebtes Kuhfutter sind.

Wie Kuhmilch im Vergleich zu Pflanzendrinks abschneidet, lässt sich hier finden. Durch verbesserte Fütterung, moderne Stalltechnik und nachhaltige Produktionsprozesse kann auch der CO₂-Fußabdruck der Milchviehhaltung verkleinert werden. In Deutschland haben die Milchviehbetriebe in den letzten Jahrzehnten signifikante Fortschritte gemacht. Mit den ökologischen Voraussetzungen in unseren Breiten erreicht Deutschland etwa ein Drittel weniger CO₂-Emissionen pro kg Milch als der globale Durchschnitt.

In Zukunft soll Milch noch nachhaltiger werden. Farmen, die nach dem LowCarbon- oder NetZero-Konzept arbeiten, erproben neue Wege, um klimaneutral zu werden. Webbasierte Tools ermöglichen hierfür schon heute, detaillierte CO2-Bilanzen zu erstellen und wissenschaftsrelevante Daten zu sammeln. Für das Nachhaltigkeitsmodul Milch arbeiten bereits mehr als 15.000 deutsche Höfe mit QM-Milch und dem Thünen-Institut zusammen. Das ist jeder vierte Milchviehbetrieb beziehungsweise jede dritte Milchkuh in Deutschland.

Der Trend geht zum bewussten Genuss: Konsument:innen legen stärkeren Wert auf gute Haltungsbedingungen und den Schutz des Tierwohles. Moderne Betriebe können die Haltungsformkennzeichnung zügig umsetzen: Zu Beginn 2025 konnten Landwirte bereits ein Drittel der Tiere zertifizieren. Tendenz steigend mit zunehmender Zahl der Produkte im Handel.

Dort können sie sich frei bewegen, fressen und ruhen. Immer mehr Betriebe setzen auf kombinierte Außenklima- oder Offenställe, die Frischluft und mehr Platz bieten. Die klassische Weidehaltung ist vor allem in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu finden und bietet zusammen mit Bio-Milch eine Auswahl für Konsument:innen, die Wert auf diese Produktpalette legen. 2023 verzeichnete Weidemilch beispielsweise einen sprunghaften Anstieg um 38 %.

Die Milchbranche arbeitet seit Jahren mit festen Qualitätsstandards:
Das QM-Milch-System ist der wichtigste Branchenstandard in Deutschland. Es stellt klare Anforderungen an Tiergesundheit, Fütterung, Hygiene und Umweltmanagement. Zudem setzen Programme wie „Initiative Tierwohl Milch“ oder Regionale Weidemilchprogramme weitere, freiwillige Maßstäbe – etwa durch regelmäßige Tierwohl-Audits oder verpflichtende Weidegänge.

Auch Menschen machen in Sachen Milch den Unterschied: Deutsche Milchbäuer:innen beschäftigen sich täglich mit Tierwohl, Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien. Viele Milchbäuer:innen investieren insgesamt dafür zwischen drei und vier Milliarden Euro pro Jahr in moderne Stallanlagen, verbessern die Tierfütterung und setzen auf digitale Tools, um die Gesundheit ihrer Tiere besser im Blick zu behalten. Auch politisch passiert einiges: Förderprogramme, Tierwohllabels und strengere Dokumentationspflichten sorgen dafür, dass die Branche nachhaltiger und verantwortungsbewusster wird.

Initiative Milch

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