Nachhaltig produziertes Milcheis

Milk Made Ice Cream: "Bio bedeutet nicht immer mehr Nachhaltigkeit"

Nachhaltig und regional hergestellt, so wünschen sich Verbraucher:innen heute ihre Lebensmittel. Geht das auch mit Milcheis? Judith und Silvia von Milk Made Ice Cream haben einen Weg gefunden. Drei Fragen an die jungen Gründerinnen.

Judith und Silvia, ihr habt euch dem handgemachten Milcheis verschrieben. Was macht euer Eis so besonders?

Silvia: In erster Linie ist es der authentische Geschmack. Für unser handgemachtes Eis verwenden wir keinerlei Konservierungs- und Farbstoffe. Außerdem wollen wir nach Möglichkeit nur Zutaten verwenden, die wir aus der Region beziehen können. Wenn das nicht geht, wie zum Beispiel bei Mangos, dann schauen wir ganz genau auf die Herkunft des Rohstoffs. Außerdem versuchen wir, so wenig Zutaten wie möglich in unserem Eis zu verarbeiten.

Apropos Zutaten: Ihr verwendet nicht nur Bio-Produkte. Was spricht dagegen, noch weiter in die Bio-Richtung zu gehen?

Judith: Wir verwenden Bioprodukte, weil ihre Qualität teilweise besser ist. Aber wir haben nicht die gesamte Produktion auf Bio umgestellt. Zum einen muss man für den Bio-Standard sehr strenge Richtlinien erfüllen. Zum anderen bedeutet Bio nicht immer mehr Nachhaltigkeit. Ein Beispiel: Früher haben wir unser Eis mit einer Biomilch hergestellt. Diese Milch kam in TetraPacks, das produzierte unfassbar viel Müll. Außerdem sitzt die Molkerei nicht in Hamburg, sodass die Transportwege weit waren. Jetzt sind wir auf einen Milchhof in einem Vorort von Hamburg umgestiegen. Der ist zwar nicht Bio-zertifiziert, liegt aber näher an unserer Eisdiele und liefert uns wiederverwendbare Milchkanister. Das heißt, wir produzieren keinen Müll und das Handling ist für uns einfacher.

Euer Milchpartner ist also kein Bio-Hof. Wie passt das in euer nachhaltiges Konzept?

Judith: Der Milchhof ist „konventionell“ bewirtschaftet, das heißt aber nicht, dass es den Kühen schlecht geht. Die Familie führt den Betrieb sehr nachhaltig. Die Kühe haben Auslauf und werden nicht zu Hochleistung getrimmt. Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, geben die Kühe zum Beispiel weniger Milch. Die muss dann für die Kälber zurückgehalten werden. Wir bekommen dann entsprechend deutlich weniger Milch geliefert. Das ist kein Thema, dann gibt es halt mehr Eissorten mit Milchalternativen oder Sorbets auf Wasserbasis. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir regional einkaufen und mit allen Pros und Contras leben – und das funktioniert sehr gut.

Schau dir Milk Made Ice Cream im Video an

Im Video sprechen Silvia von Milk Made Ice Cream und Robert Morgunov von Quarkwerk über Milch als Grundlage ihrer Geschäftsidee, ihre Vorliebe für regionale Produkte und was für sie wahren Genuss ausmacht.

Robert von Quarkwerk zu Besuch in der Eisdiele von Silvia (Mitte) und Judith. Im Video sprechen sie über Milch als regionaler Rohstoff für ihre innovativen Produkte.

Mit der Milch vor Ort – Folge 4

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