Schon gewusst?

7 Fakten über Milch in der Ernährung

Was ist dran an den vielen Fragen um den Konsum von Kuhmilch? Wir schauen uns die Wirkung von Milch in unserer Ernährung einmal genauer an.

1. Was fügt Milch unserer Ernährung hinzu?

Milch ist eine natürliche Quelle von hochwertigem Eiweiß, Fettsäuren, der essenziellen Vitamine B2 und B12, Vitamin D sowie von Mineralstoffen wie Kalzium. Als Vitamin-B-Quelle ist Kuhmilch besonders in der vegetarischen Ernährung wertvoll.

2. Können andere Lebensmittel die Nährstoffzusammensetzung der Milch ersetzen?

Die Milch-Matrix – das Gefüge aus Protein, Milchfett, Vitaminen und Mineralstoffen sowie Wasser – lässt sich nicht ohne Weiteres kopieren. Natürlich gibt es auch andere Quellen für Calcium & Co. Der Vorteil der Milch ist, dass die Nährstoffe für unseren Körper in der natürlichen Kombination gut verfügbar sind und wir zum Beispiel mit einer Portion Milch, Buttermilch, Joghurt oder Magerquark sowie zwei Scheiben Käse sehr effizient Nährstoffe aufnehmen. Ohne weitere Zutaten.

3. Schadet Milch dem Menschen?

Nein, Milchprodukte haben einen hohen Nährwert und sind empfehlenswerte Lebensmittel, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. An diesem Sachstand hat sich aus wissenschaftlicher Sicht nichts geändert. Das Max-Rubner-Institut (MRI) kam 2016 zu dem Ergebnis, dass sich die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) besprochenen Verzehroptionen positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Die deutschen Wissenschaftler:innen der DGE empfehlen zwei Portionen Milch oder Milchprodukte, wie Kefir, Buttermilch oder Joghurt, täglich. Eine Portion entspricht beispielsweise einem Glas Milch (250 g), einer Scheibe Käse (30 g) oder einem Joghurt (150 g).

4. Verursacht Milch schlechte Haut?

Nein. Die Gründe für eine schlechte Haut sind vielfältig und individuell: von Hormonschwankungen über die genetischen Anlagen bis hin zu Umwelteinflüssen. Ein kompletter Verzicht auf Milchprodukte könnte für manche vielleicht von Vorteil sein – während andere von Inhaltsstoffen wie Jod oder Vitamin B12 profitieren, weil sie wichtig für die Hautgesundheit sind.

5. Verschleimen Milchprodukte die Atemwege?

Nein. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Milch eine „verschleimende“ Wirkung nachgesagt. Wissenschaftliche Studien können dies aber nicht bestätigen. Wer sich durchwärmen möchte, muss deswegen also nicht auf eine heiße Milch mit Honig verzichten.

6. Was steckt hinter der Laktoseintoleranz?

Schätzungsweise 15 Prozent der Deutschen haben eine Laktoseintoleranz, sie vertragen keinen Milchzucker. Durch einen Mangel des Enzyms Laktase können Betroffene den Milchzucker nicht aufspalten, sie bekommen zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden. Je nachdem, wie viel rest-aktive Laktase vorhanden ist, können sie aber unter Umständen trotzdem Milchprodukte vertragen.

Fermentierte Milchprodukte und Hartkäse sind beispielsweise gut verträglich, da die Laktose schon bei der Herstellung abgebaut wurde. Zudem gibt es zahlreiche laktosefreie Lebensmittel, darunter auch viele Milchprodukte, sowie Tabletten, die beim Verdauen des Milchzuckers helfen. Es muss also fast niemand auf Milch verzichten, auch nicht Menschen mit einer Unverträglichkeit.

Neue Forschungsergebnisse des Einstein College of Medicine in New York zeigen zudem, dass Menschen mit Laktoseintoleranz in der Regel kleine Mengen Kuhmilch vertragen und damit sogar ihr Risiko für Typ-2-Diabetes senken konnten. (1)

7. Was ist dran an Antibiotika in der Milch?

Milch darf in Deutschland nur weiterverarbeitet werden, wenn darin keine Hemmstoffe, also antibiotische Rückstände, enthalten sind. Das regelt die Milch-Güteverordnung auch durch strenge Kontrollen. Wenn die gesamte Milch vom Milchlaster abgeholt wird, um sie zur Molkerei zu bringen, wird routinemäßig ein Schnelltest durchgeführt. Nach einer antibiotischen Behandlung einer erkrankten Kuh darf die Milch des behandelten Tieres für mindestens fünf Tage nicht weiterverarbeitet werden. Der Stoffwechsel der Tiere ist individuell, deshalb testen Landwirt:innen nach Ablauf dieser Wartezeit die Milch der Kuh, bevor sie in den regulären Melkrhythmus zurückkehrt. Es ist also mehrfach sichergestellt, dass keine Antibiotikarückstände in Milch oder Milchprodukte gelangen.

Quellen

Bundeszentrum für Ernährung (BzfE): Laktoseintoleranz
MIV: Inhaltstoffe der Milch

Max-Rubner-Institut: Ernährungsphysiologie der Milch

DGE-Ernährungskreis: „Milch und Milchprodukte“
IDF Faktencheck: Milch-Matrix

BMLE: Milch-Güteverordnung 2021
, dazu MIV-Definition zu Hemmstoffen
MIV: Sachstand zu Milch und Gesundheit

Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn): Freispruch für die Milch

PZ: Milch auch bei Laktoseintoleranz zu empfehlen